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El Estrecho – Die Straße von Gibraltar // La Linea de la Concepcion

El Estrecho

Meerenge von Gibraltar

Die berühmte Straße von Gibraltar, von den Spaniern El Estrecho genannt, ist die Meerenge, die das Mittelmeer mit dem Atlantik verbindet. Sie erstreckt sich von Tarifa bis zum britischen Überseegebiet Gibraltar. Im Süden wird sie durch die Küste Marokkos und der spanischen Exklave Ceuta geschlossen. An Ihrer schmalsten Stelle ist sie 14 km lang breit und insgesamt 60 km lang.

Landschaftlich ist diese Strecke einzigartig. Auch nach der 100sten Fahrt von Algeciras Richtung Tarifa, bei der man stets einen Blick auf den Estrecho hat, kann ich mich nicht sattsehen. Links Gibraltar und gegenüber die Gebirge Marokkos, ein unbezahlbarer Anblick.

Mittendrin befindet sich die Stadt Algeciras. Einer der größten Handelshäfen Europas und der zweitgrößte Containerschiffhafen Spaniens. Von hier aus gehen täglich die weltweit größten Containerschiffe auf große Fahrt über den Atlantik. Wer in Tarifa am Strand liegt, hat häufig eine gute Sicht auf diese überdimensionalen Boote.

Algeciras Hafen

Trotz des hohen Verkehrsaufkommens auf dieser viel befahrenen Wasserstraße findet man dort Delfine und Wale. Neben den gewöhnlichen Delfinen gibt es auch gestreifte Delfine, große Tümmler, Grindwale, Orkas, Pottwale und Finnwale. In den Häfen von Algeciras und Tarifa werden Bootstouren zur Sichtung dieser tollen Tiere angeboten. Wer nicht seekrank wird, sollte sich diesen Anblick auf keinen Fall entgehen lassen.

La Linea de la Concepcion

La Linea de la Concepcion

Idyllisch gelegen am Fuße des Felsen von Gibraltar erweckt der Anblick der wunderschönen Strandpromenade ein sehr harmonisches Bild. Allerdings hat es La Linea in sich. Diese kleine Stadt soll einer der größten Drogenschmuggelplätze Europas sein. Pro Nacht kommen bis zu 10 Schnellboote beladen mit Haschisch aus dem nahegelegenen Marokko hier an Land. Der Drogenhandel hat hier bereits Tradition und die Hoffnung auf schnelles Geld, sowie Armut und Arbeitslosigkeit hat dazu geführt, dass ganze Stadtviertel von den Clans beherrscht werden.

Man sagt, man solle bei einem Besuch gewisse Stadtviertel meiden. Es würde eine hohe  Gewaltbereitschaft zwischen den revalisierenden Clans bestehen, die sich auch mit der Polizei mitunter krasse Verfolgungsjagten liefern. Neben Haschisch hat über die Westafrikaroute (Senegal und Kap Verde) auch das Kokain seinen Weg nach La Linea gefunden. Hierzu gibt es auf Netflix sogar eine Serie: La Linea (auch in deutscher Sprache).

Puerto La Linea de la Concepcion

Nichts desto trotz ist La Linea ein schöner Ort mit direktem Grenzübergang nach Gibraltar. Allerdings bilden sich im Sommer oft lange Staus an der Grenze. Wer gut zu Fuß ist, parkt sein Auto kurz vor der Grenze und läuft nach Gibraltar (Reisepass nicht vergessen!) Es herrscht zwar Rechtsverkehr dort, aber Parkplätze sind dünn gesät. Ich bin vor Jahren mal mit dem Auto reingefahren und war nach 5 Minuten im Militärgebiet. Wer also nicht im Stau stehen möchte und auch keine MP auf sich gerichtet sehen möchte, läuft besser. Ob sich der Besuch Gibraltars lohnt, sollte jeder für sich selbst entscheiden. Wer günstig Alkohol, Zigaretten, Parfüm und Sonnenbrillen kaufen möchte, ist hier auf jeden Fall richtig.

Grenzübergang Gibraltar

Vejer de la Frontera

Wer Andalusien in seiner ursprünglichen, mitreißenden Art erleben will, der fährt nach Vejer de la Frontera. Diese unfassbar schöne Stadt ist auf jeden Fall einen Ausflug wert.  Circa 40 km von Tarifa entfernt, Richtung Cadiz, führt die N340 nach Vejer de la Frontera.

Vejer de la Frontera

Seit den Siebzigern zur historischen Stadt erklärt, sieht man schon von weitem die weiß gekalkten Häuser der Altstadt mit ihrer Catedrale Divino Salvador auf dem Hügel strahlen. Der höchste Punkt der Stadt, ist die Burg aus dem 12. Jahrhundert.

Die Altstadt hat dieses typisch andalusische Flair. Vor allem kulinarisch ein Highlight. Hier findet ihr original spanische Tapas und tolle Feinkostläden.

Vejer de la Frontera

Auch haben sich hier einige herausragende lokale Designer niedergelassen, so dass man in den kleinen Shops aus dem Stöbern nicht herauskommt.

Vejer de la Frontera

Der schönste Ort der Stadt ist für mich die Plaza de España, mit dem legendären Froschspringbrunnen. Ringsum haben sich viele Cafés und Restaurants angesiedelt. Hier möchte man gerne länger sitzen. In Vejer de la Frontera klingt Flamenco Musik aus vielen Gassen, besonders zu den örtlichen Festen, die in der Regel vom Frühjahr bis in den Herbst, fast wöchentlich stattfinden.

Vejer de la Frontera, Plaza de España

Wer dann doch noch ein wenig Strand erleben möchte, der sollte noch einen Abstecher nach El Palmar oder Los Caños de Meca, einplanen.

Los Caños de Meca, in den 60ern ein beliebter Hippietreffpunkt, hat heute noch einiges an Hippieflair zu bieten.

Los Caños de Meca

An dem wunderschönen Strand findet man außer weißem, feinen Sand auch in den Felsen die berühmte Heilerde, die man auf den Körper für straffe und weiche Haut auftragen kann. Auch hier ist das Kiten und Surfen natürlich die angesagte Wassersportart.

Ein besonderes Highlight ist der Chiringuito La Jaima, der über mehrere Etagen in den Felsen gebaut wurde.

Der Leuchtturm Trafalgar gilt als besonderes Wahrzeichen von Los Caños de Meca und hat eine historische Geschichte.